
Sitzung
83
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Freie Mitteilung
HPB
3. Juni 2022,
08:30 - 10:00,
Szenario 2
Abstract
7
Outcome der Pankreassegmentresektion gegenüber der Pankreaslinksresektion - eine Matched-Pair-Analyse
C. Schilling1, R. Klotz1, C. Kuner1, U. Hinz1, U. Klaiber2, M. Holze1, P. Probst1, M. Loos1, P. Knebel1, M. W. Büchler1, T. Hackert1, Presenter: C. Schilling1 (1Heidelberg, 2Vienna)
Objective
Die Pankreassegmentresektion stellt als parenchymsparendes Operationsverfahren bei gutartigen und niedrig-malignen Tumoren des Pankreaskorpus eine alternative Operationsmethode zur klassischen Pankreaslinksresektion dar. Das Ziel dieser Studie war es, das Outcome nach Pankreassegmentresektion mit dem Outcome nach Pankreaslinksresektion zu vergleichen.
Methods
Zwischen Oktober 2001 und Juni 2020 wurden aus einer prospektiv geführten elektronischen Datenbank alle Patienten, bei denen eine Pankreassegmentresektion durchgeführt wurde, identifiziert. Diese wurden mit einer Kontrollgruppe von Patienten nach Pankreaslinksresektion, die mit Hilfe eines Propensity Score Matchings festgelegt wurde, verglichen. Die perioperativen Komplikationen und Langzeitergebnisse bezüglich der exokrinen und endokrinen Pankreasfunktion wurden untersucht.
Results
107 Patienten mit Pankreassegmentresektion wurden mit 107 Patienten nach Pankreaslinksresektion verglichen. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in Bezug auf das Auftreten einer klinisch relevanten postoperativen Pankreasfistel (POPF ISGPS Grad B/C), intrabadominellen Verhalt, verzögerter Magenentleerung (DGE ISGPS Grad B/C) oder Wundinfektion. Die POPF Grad B/C-Rate lag nach Pankreassegmentresektion bei (29,0%, n=31) und nach Pankreaslinksresektion bei (17,8%, n=19, p = 0,0749). Eine postoperative Blutung ISGPS Grad C trat nach Pankreassegmentresektion signifikant häufiger auf (10 Patienten, 9,3%) als nach Pankreaslinksresektion (1 Patient, 0,9%, p = 0,0019). Die Krankenhausmortalität war bei beiden Gruppen ähnlich (Pankreassegmentresektion: 1,9%, Pankreaslinksresektion: 0,9%, p = 1,0). In der langfristigen Nachbeobachtung der vorhandenen 60 gematchten Paare zeigten Patienten nach Pankreassegmentresektion (8 Patienten, 13,3%) ein signifikant niedrigeres Risiko für das Neuauftreten eines Diabetes mellitus als nach Pankreaslinksresektion (22 Patienten, 36,7%, p = 0,0056).
Conclusion
Die Pankreassegmentresektion ist bei gutartigen und niedrig-malignen Läsionen im Pankreaskorpus vor allem bei jüngeren Patienten durch den Erhalt der endokrinen Pankreasfunktion im Langzeitverlauf eine gute Alternative zur Pankreaslinksresektion. Bei vergleichbarer perioperativer Mortalität ist das Risiko einer postoperativen Blutung ISGPS Grad C nach Pankreassegmentresektion jedoch erhöht.